Im Strudel des Horrors

Spiralen und Strudel haben etwas Faszinierendes an sich. Vom Strudel beim Ablassen des Badewassers (der sich unerklärlicherweise immer in die gleiche Richtung dreht) bis zur spiralförmigen Ausdehnung ganzer Galaxien. 

UZUMAKI Spiral into Horror Manga

Mangazeichner und Autor Junji Ito nutzt die Steilvorlage, die uns die Natur hier bietet, und spinnt um das Phänomen in mehreren Episoden düstere, mitunter groteske Horrorgeschichten. Angesiedelt sind die Geschichten in der japanischen Stadt Kurouzu. Als Hauptfigur führt uns das Mädchen Kirie durch die einzelnen Geschichten des Bandes, und lässt uns teilhaben an den seltsamen Dingen, die in der Stadt vorgehen, an den Auswirkungen der Spiralen, die wie ein Fluch über der Stadt liegen, und an den Metamorphosen, die einzelne Bewohner durchleben, und an mysteriösen Todesfällen.

An eine Auflösung oder gar eine Rettung der Situation ist im ersten Band der Reihe noch nicht zu denken – und vieleicht wird diese auch nicht geliefert. Zuerst einmal drehen sich die Geschehnisse eben selbst wie ein Strudel um einen unbekannten Ursprung, dessen Beschaffenheit noch ganz der Fantasie des Lesers überlassen wird.

Die für einen guten Horrorroman notwendige Sogwirkung beim Lesen entfaltet sich jedoch schon jetzt zu Beginn der Serie. 

Der Band kommt zudem in einer äußerst schicken Aufmachung in Schwarz/Rot und Spotlack daher, und bietet einiges an visuellen Reizen, insbesondere bei der zeichnerischen Darstellung des Unmöglichen und Phantastischen. Das ist schon wunderbar freaky. 

Uzumaki wurde erstmals Ende der 90er Jahre in einem Mangamagazin veröffentlicht. Drei Sammelbände folgten. 2002 und 2003 wurde die englische Ausgabe bei Viz in den USA für den Eisner Award "Best US edition of international material" nominiert. Jetzt erscheinen die Sammelbände endlich auf deutsch.

UZUMAKI – Spiral into Horror
von Junji Ito
Carlsen Manga
Softcover, 210 Seiten, s/w, 7.95 EUR