In Brüsel

Letztes Wochenende waren wir bei unseren Kollegen in dem schicken Brüsseler BD-Fachgeschäft "Brüsel". Auf 400m² gibt es dort auf einer Etage Alben und Graphic Novels. So wie bei uns im Laden, nur im belgischen Maßstab. :) So konnte ich schon einen Blick in "Gringo Locos" werfen (die Geschichte über Jije, Franquin und Morris auf der Suche nach dem Wilden Westen erscheint im Januar 2013 bei Carlsen),  und YES – ich habe den lang ersehnten Abschlussband von "Das Einhorn", einer der Top-Serien der letzten Zeit gesichtet (Abschlussband kommt Ende Mai bei Splitter)  – und natürlich kein Wort verstanden. Und in dem neuen Schuiten "La Douce" konnte ich auch schon mal blättern. Der sieht auch mal richtig gut aus, hoffentlich finden wir den Band bald im Programm von Schreiber & Leser.

Gringos LocosLicorne 4La Douce

Und natürlich gab es noch vieles mehr, unmöglich hier alles aufzuzählen.

Im Obergeschoss des Ladens gibt es Poster und Drucke, und noch bis 27. Mai 2012 eine kleine Ausstellung mit Originalzeichnungen und Drucken von Schuiten.

Schuiten Ausstellung im Comicladen Brüsel, Bild 1

Schuiten Ausstellung im Comicladen Brüsel, Bild 2

 

Falls Ihr mal in Brüssel seid, laßt Euch Brüsel nicht entgehen!

http://www.brusel.com/

 

 

Parallelwelten

Tagesspiegel - Brüsel

In meiner kleinen, seit 2009 laufenden Kolumne im Comic-Blog des Berliner Tagesspiegels ist gerade mal wieder ein Artikel erschienen:
Die geheimnisvolle Stadt Brüsel (alternativ auch hier im Blog zu finden).

Der Comic-Blog des Tagesspiegels ist eine der vielseitigsten Informationsquellen über Comics. Gezeichnete Geschichten aller Genres und Formate, aber auch comicverwandte Themen wie Verfilmungen oder Veranstaltungen werden dort regelmäßig besprochen. Die Werke werden dort nicht nur gefeiert, sondern auch kritisch rezensiert. Im Gegensatz zu anderen Portalen oder Magazinen wird der Comicblog unabhängig von Comicverlagen betrieben, ist damit eine wichtige Ressource, und sprengt dabei mühelos auch noch die Grenzen des sonst manchmal recht eindimensionalen Rahmens der Kulturabteilungen verschiedener Medien.

Die Beiträge stammen von comicbegeisterten Redakteuren, Künstlern, Brancheninsidern und Journalisten. Reinlesen!

http://www.tagesspiegel.de/kultur/comics

Battle Chasers – Ultimative Edition

Cross Cult hat für Juni eine bibliophile Gesamtausgabe des Sci-Fi-Fantasy-Steampunk-Spektakels "Battle Chasers" angekündigt!

Battle ChasersBattle Chasers

 

Battle Chasers – Ultimative Edition
von Joe Madureira
Cross Cult
Hardcover, farbig,  320 Seiten, 49.80 €

Die Ausgabe ist auf 1500 Stück limitiert. Weiterhin wird es eine auf 150 Stück limitierte "Werwolf"-Edition mit Variantcover und Kunstdruck geben. Da solche limitierten Ausgaben schon bei Erscheinen oder kurz danach vergriffen und nur noch zu Mondpreisen im Netz erhältlich sind, setzt Euch bitte bei Interesse vorab mit dem Comichändler Eures Vertrauens in Verbindung..

Auf keinen Fall Fantasy!

Vor kurzem hatten wir jemanden im Laden, der wollte etwas für seinen elfjährigen Sohn kaufen. Nur sollte es auf keinen Fall Fantasy oder Science Fiction, sondern was Realistisches sein.

Da fragt man sich, woher die neue Aversion gegen phantastische Stoffe kommt, die sich teilweise ja auch im Feuilleton widerspiegelt – indem über solche Themen schlichtweg selten berichtet wird.

Ich finde das bedauerlich und sogar bedenklich. Ist Fantasie neuerdings etwas schlechtes?  Wir werden tagtäglich aus TV und Presse mit einer unglaublichen Flut an Negativmeldungen zugedröhnt. Selbst im Kika-Vorabendprogramm werden den Kids Berichte über Tretminen in Mozambique und Selbstmordattentäter zugemutet. Zweifellos sind dies wichtige Themen. Nur was bringt es, wenn die Träume und Fantasien der Kids von diesem Realitätskram vergiftet werden?

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RIP Moebius aka Jean Giraud

Jean Giraud, einer der großen und weit über die Grenzen der Comicszene bekannten Comickünstler ist gestern im Altern von 73 Jahren verstorben. Jean Giraud schuf mit Blueberry zusammen mit dem Szenaristen Charlier eine der erfolgreichsten Western-Serien.

Gleichzeitig revolutionierte er den Comic mit seinen experimentellen Arbeiten, wie z.B. "Arzach" und "Die hermetische Garage" unter dem Pseudonym Moebius, benannt nach dem Möbiusband, einer paradox anmutenden räumlich geometrischen Figur, die aus einer Fläche und nur einer Kante besteht. Moebius schuf die vieleicht wichtigste und einflußreichste frankobelgische Science Fiction-Serie "Der Incal".

Leseprobe aus Arzach

Seite aus Arzach, Quelle: Leseprobe CrossCult Verlag (Neuauflage des Bandes geplant)

 

Neben seinem Comicschaffen war Giraud auch für den Film tätig. So entwickelte er beispielweise Designs für Ridley Scotts "Alien", und schrieb Storyboards (z.B. für den Animationsfilm "Herrscher der Zeit").

In Deutscher Sprache sind z.Z. nur wenige Werke verfügbar. Bei Splitter erscheint z.Z. eine Neuedition des Incal, bei der Ehapa-Comic-Collection erscheint die Blueberry-Gesamtausgabe, und vor ein paar Wochen erschien bei Schreiber & Leser eine neue Ausgabe von "Lust und Glaube". Weiterhin sind noch Restbestände des Sekundärwerkes "Kunst: Comics – Corben, Druillet, Moebius" von Arnim Schreiber verfügbar. Auch noch verfügbar ist die Halo: Graphic Novel, in der Moebius eine  Kurzgeschichte gezeichnet hat. Wie der Comic-Report hier berichtete, werden die ersten beiden Bände der Reihe "Der kleine Prinz" (ECC) ein paar Seiten des Künstlers enthalten.  Die wunderbaren CrossCult-Ausgaben von "Arzach" und "Die hermetische Garage" sind leider z.Z. verlagsvergriffen, ein Nachdruck ist in Planung. Mit MOEBIUS REDUX ist eine Dokumentation über Moebius auf DVD erschienen. 

 

Hier noch eine (ältere) Doku: Moebius – Struktur im Licht der Wüste:

 

Aye, Captain!

Curtis Newton aka Captain Future ist wieder da. Der Golkonda-Verlag hat – beginnend mit den 'verschollenen Abenteuern' – eine Neuedition der legendären Space Opera begonnen. Und in den nächsten Tagen erscheint nun der dritte (in der Erzählchronologie erste) Band der Serie.

Die Animations-Serie

Captain Future gilt als eine der ersten Space Operas. Bereits in den 1940er Jahren begann Hamilton die Geschichten der Future-Men zu schreiben. Publiziert wurden diese in amerikanischen Pulp-Magazinen. Richtig bekannt geworden sein dürfte die Serie hierzulande allerdings durch die gleichnamige japanische Anime-Adaption, die in den 80er Jahren erstmals in Deutschland ausgestrahlt wurde.

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Die geheimnisvolle Stadt Brüsel

Seit den 80er Jahren entwerfen die beiden Comicarchitekten François Schuiten & Benôit Peeters die Geheimnisvollen Städte, Comics (man könnte sagen Graphic Novels) über Orte in einer Art Paralleluniversum. Gerade ist im Verlag "Schreiber & Leser" eine Neuedition des Bandes "Brüsel" erschienen. Brüsel, das ist kein Tippfehler, sondern das Pendant zur europäischen Hauptstadt Brüssel.

Brüsel

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John Carter vom Mars

 
Die in der ersten Häfte des 20.Jahrhunderts von Edgar Rice Burroughs geschriebenen Erzählungen über John Carter, einem Wild-West-Mann, den es auf wundersame Weise auf den Mars verschlägt (und dort superheldenähnliche Sprünge vollführen kann – was aber an der geringeren Schwerkraft auf dem Mars als an Superpowers liegt), um dort Abenteuer mit und gegen Aliens zu bestehen dienten als Vorlage für den am 8. März in die deutschen Kinos kommenden Film. Der Trailer zeigt schonmal sehr schöne fantastische Locations und Characters.

Die Geschichten von John Carter gab es übrigens auch bei Marvel. Ende Februar erscheint dazu ein über 600 Seiten zählender Sammelband mit WARLORD OF MARS #1-28 and ANNUAL #1-3.
 
John Carter Warlord of Mars
 
John Carter, Warlord of Mars – Omnibus
632 Seiten
ca. 65 EUR (je nach Tagesdollarkurs)

 

Koma

Das Mädchen Addidas arbeitet nicht für einen Sporbekleidungshersteller, sondern für Ihren Vater in der Schornsteinfegerbranche. Denn dort braucht man kleine Menschen, die durch die Röhren passen und die Schornsteine von innen reinigen. Doch ständig fällt Addidas in ein Koma und träumt von Monstern, die am Grund der Schlote leben und riesige Maschinen bedienen…

Koma 1"Koma" heißt das neueste Album von Reprodukt, auf das ich mich schon seit der Ankündigung im letzten Mai freue. Und das ist keine Graphic Novel mit gesellschaftlicher Relevanz, sondern ein unprätentiöser, spannender phantastischer Comic. Geschrieben von Pierre Wazem, der mich schon mit "Das Ende der Welt" begeisterte (immerhin einer der schönsten Comics der letzten Jahre -siehe auch Nach der Sintflut– , dessen Erwähnung ich in der vorangestellten Bibliografie des vorliegenden Albums ein wenig vermisse), und gezeichnet von Frederik Peeters (RG, Carlsen;  Blaue Pillen, Repdrodukt) kommt der Band satt-dunkel in Blain'scher Palette koloriert daher. Manchmal meint man fast den Ruß an den Fingern zu spüren. Wunderbar atmosphärisch mit einer Prise Steampunk und Tragik, und einer sympathisch knuffigen Hauptfigur ist dieser Band ein gelungener Serienstart und hinterläßt auch dank des Cliffhangers am Ende das Gefühl ganz schnell mehr davon lesen zu wollen. Band zwei und drei sind bereits für März angekündigt. Insgesamt umfaßt die Serie sechs Bände, da freuen wir uns über einen kurzen Veröffentlichungsintervall.

Koma, Band 1 – Die Stimme der Schlote
von Wazem/Peeters
Reprodukt
Softcover, 48 Seiten, Farbe, 12 EUR

Leseprobe bei Reprodukt
 

Die besten Comics 2011

2011 können wir auf umfangreiche Comicneuerscheinungen zurückblicken. Eine unglaubliche Titelflut hat uns dieses Jahr beschäftigt. Für den Leser sind es im Moment goldene Zeiten: es gibt einen riesigen Pool an Comics unterschiedlichster Genres. Nestor und ich haben nun einige der Top-Titel des Jahres für Euch zusammengestellt, die Ihr nicht verpassen solltet, und die sich auch wunderbar zu Weihnachten (das Fest fällt dieses Jahr schon auf den 24sten!) wünschen und verschenken lassen.

B. TravenGolo: B. Traven

Der französische Comic-Autor Golo verdichtet die überaus spannende Lebensgeschichte eines der erfolgreichesten Autoren des 20. Jahrhunderts zu einer grossartigen Graphic Novel.

Avant-Verlag, Hardcover, 144 Seiten, 24,95 Euro

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Die Chroniken von Centrum

Die Chroniken von CentrumIrgendwann in der Zukunft. In Folge der Überbevölkerung herrschen katastrophale  Zustände. In Europa gibt es nur noch eine einzige riesige Stadt: ein Moloch namens Centrum. Um die Überbevölkerung in den Griff zu bekommen, wählt der Staat jedes Jahr eine Million Menschen per Los aus, die eleminiert werden. Der Leser des Buches begleitet einen der staatlich legitimierten Vollstrecker, genannt das Frettchen bei der Arbeit. Anfangs übt das Frettchen seinen Job professionell und ohne Fragen zu stellen aus. Im Verlauf der Geschichte kristallisiert sich jedoch heraus, dass bei der Auslosung der Opfer etwas nicht stimmt. Der Killer stellt Ermittlungen an und wird schließlich selbst zum Gejagten.

 

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