Tims Erbe oder der etwas andere Umgang mit Rassismus

Frisch auf den Tisch vom Avant-Verlag: Papa in Afrika. Achtung, das Cover im Tim und Struppi Style trügt. Kannemeyers erfrischender Approach ist ein ganz anderer, als üblicherweise heute verfolgt wird. Statt den Rassismus irgendwie aus der Vergangenheit oder der Geschichte (im wahrsten Sinne des Wortes) zu radieren (Tim im Kongo würde ja manche Leute am liebsten verbieten), wie das zB. bei Neueditionen von Büchern wie Tom Sawyer oder Pippi Langstrumpf erfolgte, wird uns das siedend heiß und überzeichnet auf die Augen gehauen. Bitterböses, nicht jugendfreies, irritierendes und provokatives Material, das ist nur was für Leute, die um die Ecke denken können. Ab 18 Jahre – würde ich mal sagen.

Papa in Afrika Comic

Eine Leseprobe gibt es zB. bei PPM

Pressetext:
Seine Comics und Illustrationen präsentiert der südafrikanische Künstler Anton Kannemeyer unter anderem im Stil der Tim und Struppi-Reihe. Dabei versetzt er die rassistischen Darstellungen aus Tim im Kongo in das heutige Südafrika und thematisiert die schwierigen Verhältnisse in dem Post-Apartheids-Staat. In drastischen, teils provozierenden Szenen spielt er auf intelligente Weise mit weißen Vorurteilen gegen Schwarze im Allgemeinen und gegen schwarze Männer im Besonderen.

Als Mitgründer des einzigen südafrikanischen Comicmagazins Bitterkomix wurde Kanne- meyer zum vielbeachteten Vertreter einer eigenständigen, jungen südafrikanischen Szene. Inzwischen hängen seine Arbeiten in Museen rund um den Globus, u. a. im MOMA. Mit Papa in Afrika werden die gesammelten Comics und Illustrationen Kannemeyers zum ersten Mal in deutscher Sprache publiziert

Papa in Afrika
von Anton Kannemeyer
Avant
Hardcover, 64 Seiten, in Farbe, 19.95 EUR