Der letzte Mohikaner

Der letzte Mohikaner

Die Story von Cooper in atemberaubendem Artwork
Der Comictipp des Monats Juli.
Autor: Peter Hetzler / Comickunst.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Album ist einfach nur geil. Ein Artwork zum Niederknien. Seiten über Seiten, so schön gezeichnet, dass jede einzelne davon schon fast das Geld für das Album wert ist. Von den genialen Kompositionen der Doppelseiten gar nicht zu reden.

Von Cromwell gab es hierzulande bislang nur die Minettos Desperados und Anita Bomba – beides sehr schräge Reihen mit angenehm unkonventionellen Hauptfiguren. Sie waren auch gut gezeichnet, aber kein Vergleich zu dem, was Cromwell hier abliefert. Die Zeichnungen wirken manchmal wie Felsmalereien oder Höhlenzeichnungen, weil er ganze Seiten Ton in Ton koloriert – komplett ocker, komplett rot, komplett grün mit entsprechenden Abstufungen – und die Akteure mal als schwarze Schatten reinwebt, mal mit Weiß kräftige Akzente setzt. Da fließt eins ins andere, und neben den abgefahrenen Zeichnungen, der atmosphärisch dichten Kolorierung und der stimmigen Panelkomposition ist hier selbst das Lettering von Delia Wüllner-Schulz ein Genuss.

Die Geschichte selbst dürfte bekannt sein. Mitte des 18. Jahrhunderts liefern sich Franzosen und Engländer mit Hilfe verbündeter Indianerstämme heftige Kämpfe in Nordamerika. Uncas, Falkenauge und Chingachgook müssen die Töchter eines Offiziers aus den Händen feindlicher Indianer befreien. Die etwas steif angelegte Erzählstruktur lässt zwar keine rechte Spannung aufkommen, dafür aber die jeweiligen Situationen intensiver wirken. Eine der schönsten Neuerscheinungen des Jahres.

Cromwell, Catmalou: Der letzte Mohikaner
Hardcover, 120 Seiten, 17,5 x 24,5cm, farbig, 19,80 Euro, Splitter

Der Comic des Monats wird präsentiert von Comickunst–dem Weblog mit aktuellen Rezensionen anspruchsvoller Graphic Novels für Erwachsene: http://comickunst.wordpress.com/.