Das Warten hat ein Ende: Professor Frink #1! Mit 3D-Brille! Gibt es bei uns im Laden.
Das Warten hat ein Ende: Professor Frink #1! Mit 3D-Brille! Gibt es bei uns im Laden.
Tschutti – gezeichnete Fußballsammelsticker und Hefte.
Nun habe ich endlich auch die X-Männer Episode 5 im Kino gesehen. Ein wirklich guter Film, trotz der üblichen Überdosis 3D-Eventkinobrachialaction (die uns wohl so lange nicht erspart bleiben wird, bis sich die teure 3D-Kinotechnik armotisiert hat, oder bis eine neue Kuh (4D?) durchs Dorf getrieben wird). Ein guter Plott, gute Darsteller, Humor (!), der Film verliert die Charaktere nicht aus den Augen, hat auch mal ruhige Momente.
Btw, interessant dabei ist doch die gegenläufige Entwicklungen der jüngeren amerikanischen TV Serien – wo es heute eher wieder ruhiger und Charakter-getrieben zur Sache geht im Vergleich zu den immer eins oben drauf zu setzen versuchende "Eventkino". Deswegen gehe ich wohl auch kaum noch ins Kino.
Trotzdem – dieser Film hat Spaß gemacht. Schön eingefangen wurde auch der 70er Jahre Flair. Noch besser wäre es natürlich, wenn der Captain nach 10 Minuten "X-Men" mal den Ausgang vom Holodeck öffnen wurde, um dann mit Data auf einen Außeneinsatz auf einen unbekannten Planeten beamen würde. Where no one has gone before – statt zurück in die Vergangenheit. Wie dem auch sei, es war ein schönes Wiedersehen mit dem verehrten Patrick Stewart, und alles im allen eine der besseren Comicverfilmungen.
Wer den Klassiker von Chris Claremont und John Byrne mal lesen möchte, dieser wurde von Panini kürzlich neu aufgelegt. Tolles handgemachtes Old School Artwork!
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit
von Chris Claremont, John Byrne
Panini
140 Seiten, Softcover, in Farbe, 14.99 EUR (oder als limitiertes Hardcover für 29.00 EUR)
Soeben ist Aâma, der neue Comic von Frederik Peeters bei uns eingetroffen – und damit besteht nun ein Konflikt: lese ich heute Abend den Band oder schaue ich das WM-Duell Deutschland-USA. Science Fiction, Leute!
Laut Covertext handelt es sich um eine psychodelische Science Fiction-Geschichte in der Tradition von Bradbury, Lem oder Moebius. Auf der Reprodukt-Website wird dann noch Asimov als Referenz genannt. Das klingt erstmal ganz schön nach Namedropping, ABER immerhin hat Peeters ja auch Koma vorgelegt, was nun einer der fantastischsten Comicserien der letzten Jahre war (und wer das nicht gelesen hat, sollte diese schleunigst nachholen). Die Erwartung liegt hoch, der Optimismus auf eine freudige Erfüllung der gleichen ebenso. :)
Aâma 1 – Der Geruch von heißem Staub
von Frederik Peeters
Reprodukt
Softcover, 88 Seiten, Farbe, 20 EUR
Vor kurzem habe ich "Eine nautische Fabel" gelesen. Ich will nicht behaupten, dass ich die Geschichte zu Einhundert Prozent verstanden habe (…noch nicht…), aber das ist schon ein äußerst abgefahrenes Buch.
Ein Frau besucht Ihren Hasen auf dem Tierfriedhof, statt Blumen hat sie eine Mohrrübe dabei, als sie erfährt, dass an der Stelle des Friedhofs ein Schwimmbad errichtet werden soll. Zeitsprung. Wir befinden uns in einem riesigen Badeparadies mit mehreren Schwimmbecken, vernesteten Bereichen und üppiger Bepflanzung. Bevölkert wird die Anlage von äußerst skurrilen Charakteren. Zum Ärger des Bademeisters besucht die inzwischen alte Frau immer eines der Schwimmbecken, und wirft eine Möhre hinein…
An einer anderen Stelle befindet sich ein sehr tiefes Becken, eine Art Schacht. Am Grund des Bodens soll ein geheimnisvoller Schlüssel liegen. Doch nicht jeder, der nach dem Schlüssel taucht, schafft es gesund und munter wieder an die Oberfläche. Bis sich eine der Besucherinnen des Badecenters fragt, wie man die Einrichtung namens Nautiland eigentlich verlassen kann. Aber niemand kennt die Antwort oder erinnert sich daran. Nur die Jacuzzi-Nymphetten, drei Damen unschätzbaren Alters, die immer in einem Minibecken wie auf einem Tron sitzen und eine unergründliche Machtposition inne haben, versprechen eine Antwort auf die Frage…
Als Leser tauchen wir immer tiefer in die Geschichte ein und begeben uns ebenso wie die Protagonisten auf die Suche nach dem Schlüssel, nach der Aufösung der Geschichte. Die Metaphern sind dabei aber nicht immer eindeutig, und so lässt die Geschichte einigen Spielraum für eigene Interpretationen.
Stilistisch hätte ich das Buch eher bei Reprodukt als bei Carlsen erwartet, die Zeichnungen liegen in der Nähe "alternativer" Comics. Wer etwas für grafische New Weird-Literatur, und Bücher wie Koma und Wandering Ghost (Reprodukt) oder auch Trommelfels (Avant-Verlag) übrig hat, sollte da unbedingt mal rein sehen. Mitunter ist die Geschichte aber auch sehr komisch, was auch auch an den überzogenen Zeichnungen liegt. Die Anatomie der Figuren ist extrem flexibel – wie man es aus Cartoon-Filmen oder auch aus Comics von Christophe Blain kennt. Besonders verrückt wird dies, wenn Figuren in der gewählten und gezeichneten Perspektive plötzlich viel zu lange Arme oder Beine haben. Manchmal wirkt das realitätsverzerrend, wie ein Blick durch eine Linse – oder eben unter Wasser – hier folgt die Form gewissermassen dem Inhalt. Das ist die Kunst der Übertreibung, wie man sie bei guten Karrikaturen findet. Überhaupt nimmt sich die Zeichnerin Marine Blandin für einige eigentlich nebensächliche Szenen viel Zeit, mal über einige Panels, dann auch mal über ein paar Seiten. Man spürt die Freude, die Erzählwut, und die Lust am sequentiellen Arbeiten, die Blandin beim Zeichnerin gehabt haben muß. Das ist herrlicher Selbstzweck und Comicmedium pur, von dem sich so mancher gefeierter Themencomic / Graphic Novel eine Scheibe abschneiden könnte. Ich würde es dehalb auch jedem angehenden Zeichner als Referenz ans Herz legen. Es ist beispielhaft für gutes grafisches Erzählen. Ein tolles, amüsantes und manchmal irritierendes Buch!
PS: In der Leseprobe kommen die Farben übrigens recht grell rüber, im Buch sieht das auf dem schönen, stumpfen Papier nochmal deutlich gedeckter und besser aus.
Eine nautische Fabel
von Marine Blandin
Carlsen
Hardcover, 142 Seiten, in Farbe, 17.90 EUR
Mehr von der Autorin gibt es hier: marine-blandin.over-blog.fr
In einem Retrowerk bedient man sich der Stilistik, der Herangehensweise vergangener Zeiten. Der Trick dabei ist, es nicht genauso zu machen wie früher, sondern es so zu vollenden, dass es sich heute genauso oder zumindest ähnlich anfühlt wie früher. Denn sieht man heute einen Film aus den 80ern, fühlt der sich oft nicht mehr so an, wie damals. Da gibt es natürlich auch Unterschiede. Manche Werke altern besser, andere schlechter. Das Werk bleibt zwar gleich, aber die Wahrnehmung verändert sich.
John Irving hat mal in einem Roman (mir fällt der Titel leider nicht ein) beschrieben, wie jemand zurück nach Wien reist, wo er seine abenteuerliche Jugend, seine "Sturm und Drang-Zeit" wieder finden möchte. Er findet die Orte, an denen 'alles passierte', aber die Abenteuer kehren nicht zurück. Er erkennt dann, dass das Abenteuer nicht der Ort war, sondern die Zeit".
So ähnlich kann man das auch auf Filme und Bücher, und auch auf Comics übertragen. Und so verwundert es nicht, dass so mancher Comicsammler seine Comics garnicht mehr liest, sondern nur noch als Trophäen aus der Vergangenheit betrachtet, oder aber aus reiner Nostalgie durchblättert – ob das nun Comics von Hal Foster, Hans Rudi Wäscher oder Robert Crumb und Daniel Clowes sind, oft geht es um den aussichtlosen und auch sehr menschlichen Versuch, die Zeit nochmal zurückdrehen zu wollen. Wer tut dies nicht gerne mal.
Retrowerke dagegen versuchen heute das zu machen, was früher gemacht wurde. Und allzu oft geht das schief. Und so muss ein gutes Retrowerk sich des o.g. Tricks bedienen, und sich einige Freiheiten gegenüber dem Original nehmen.
Ein Retrowerk muß dabei ürbigens nicht zwangsläufig das Original 'dekonstruieren' oder mit irgendwas 'brechen' (mit den beiden Floskeln kann man heute nur noch beim Bullshitbingo punkten. Die Kunst besteht hier vielmehr darin, den Spirit des alten Werkes zu entstauben und aufleben zu lassen.
Der Kniff ist, den Spirit des Originalwerkes zeitgemäß zu vermitteln, jeden alten Muff zu entfernen – aber unauffällig. Humor spielt dabei oft eine große Rolle, oder Übertreibung. Oder in einem Comic mit zeichnerischer und erzählerischer Qualität zu überzeugen.
Ein ganz exzellentes Beispiel für einen gelungen Retro-Pulp-Comicroman ist der gerade erschienene Band "Half Paster Danger". Als eine Reminiszenz an das sorglose Actionkino vergangener Zeiten erzählt der Band in Nonstop-Action die turbulente Geschichte einer handvoll Protagonisten, sich sich in den 40er Jahren gegen Nazis und Dinosaurier durchsetzen müssen. Ähnlich wie in den Indiana Jones Filmen stolpern die Helden dabei von einer aussichtslosen Situation in die nächste. Es gibt auf über 200 Seiten natürlich Männerfreundschaften, die unergründliche Femme Fatale, es gibt Ninja-Fighter, Explosionen, U-Boot-Jagden, Nazi-Schurken, Zugverfolgungen, und ab und an fliegen auch mal abgetrennte Körperteile durch die Luft. Und selbstverständlich ist – wann immer jemand ins Wasser fällt – sofort ein Hai zur Stelle. Sprich – es handelt sich um die ausgewrungene Essenz aller Klischees, die man sich bei so einem Buch vorstellen kann, die in ihrer Hemmungslosigkeit einfach köstlich ist.
Der irische Comickünstler Mooney, der sonst für amerikanische Major-Labels arbeitet, und hier sein eigenes Projekt verwirklicht, vermittelt dies alles in einem gekonnten erzählerischen Beat und mit viel Atmosphäre. Das fängt mit den Figuren an, geht über das pseudo-vergilbte Comicpapier und Perspektiven und der Bildausschnittwahl bis hin zur absoluten Respektlosigkeit jedem Realismus gegenüber. Wie es sich gehört finden sich in dem Band überall Cliffhanger. Da merkt man einfach auf jeder Seite: der Mann hat richtig Lust drauf, er hat da ein -im positiven Sinne- Nerdwerk geschaffen.
Ich will das nicht als große Kunst deklarieren. Es ist der Comic, vor dem uns das Feuilleton immer gewarnt hat: inhaltlich absoluter Trash bzw. Pulp vom Feinsten. Der Bildungsbürger wird die Nase rümpfen, der Literaturzirkel wird den Kopf schütteln. Aber wenn ich das Ergebnis, nämlich das Buch in Relation zu dem setze, was der Künstler erreichen wollte (und nur das kann die einzige Messlatte sein), dann kann man nur die volle Punktezahl vergeben. Ich hatte jedenfalls lange nicht so viel Spaß. Am besten liest man den Band übrigens mit einem oder zwei Bubblegum.
Half Past Danger
von Stephen Mooney, Jordie Bellaire
Dani Books
Softcover, 212 Seiten, in Farbe, 18.99 EUR
Seid Ihr schon im WM Fieber? Fußball- und Illustrationsfans aufgemerkt: ab sofort gibt es bei uns Tschutti Heftli und Sammelbilder.
Statt langweiliger Fußballer-Fotos werden in unser Sammelalbum kleine Kunstwerke eingeklebt: Jede Mannschaft wurde von jeweils anderen Künstlerinnen und Künstlern gestaltet, die sich in einem international ausgeschriebenen Illustrationswettbewerb durchgesetzt haben. So bietet das tschutti heftli nicht nur einen Überblick über die Fußballer an der WM 2014, sondern auch über die verschiedensten Gestaltungsstile zeitgenössischer Portrait-Illustration.
Ein Stickeralbum kostet 3,50 EUR, eine Tüte mit 10 Stickern 1,50 EUR (inkl. MWST).
Das Projekt hat übrigens keinen kommerziellen Hintergrund. Mit dem Erlös werden ein Fußballmagazin produziert, sowie kulturelle oder karitative Projekte oder Organisationen unterstützt.
Mehr Information unter http://www.tschuttiheft.li/
Gestern ist Donald Duck 80 Jahre alt geworden. Nachträglich noch meinen Glückwunsch, Ente!
Am Samstag war dazu der Nachrichtensender N24 bei uns im Laden, hat gedreht und mich dazu interviewed. Eigentlich wollte ich hier das Video posten. Allerdings ist aus dem einstündigen und eigentlich vielversprechenden Drehtermin nur ein Beitrag von zwei Minuten geworden, in dem dann aus meinem Munde nur ein einziger Satz übernommen wurde. :D
Wer Lust hat kann das Video in der Mediathek von N24 ansehen.
Wir feiern den 80. Geburstag trotzdem, und geben eine Runde Poster aus: zu jedem Buch mit Donald (zB. Enthologien, Barks-Bände, Die besten Geschichten von…) gibt es ein schönes Donald Poster in der Größe A2 gratis dazu. So lange der Vorrat reicht!
Poster-Illustration: Kari Korhonen, (c) Disney, Foto: Comics & Graphics
Das Künstlerhaus Bethanien begibt sich auf die Spuren von Jules Verne: morgen, am 5.Juni wird dort eine Ausstellung zum Thema eröffnet. Zu sehen gibt es dort u.a. Exponate (einschl. Comics) zu den Themen Steampunk und Retrofuturistik. Wer genau hinsieht, wird dort ev. auch etwas aus meiner privaten "Sammlung" entdecken. :)
Die Ausstellung läuft vom 6. Juni bis 3. August 2014 und ist täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Vernissage findet am 5. Juni ab 19 Uhr statt.
Ausgestellte Künstler: Yoshi Akai, ATAK, Roland Boden, Jean-Pierre Bouvet, James Capper, Wendy Esmeralda Castillo, Jos de Vink, Stefan Fahrnländer, Eric Freitas, Roland Fuhrmann, Andreas Gerth, Gregor Hildebrandt, Karl Hans Janke, Thomas Kellner, Yunchul Kim, Alicja Kwade, Peter Langer, Via Lewandowsky, Florian Mertens, Gustav Mesmer, Moebius, Richard „Doc“ Nagy, Nik Nowak, Donna Ong, Panamarenko, Michael Sailstorfer, Alexander Schlesier, Henrik Schrat, François Schuiten, Amanda Scrivener, Steam Noir, Haruo Suekichi, Philip Topolovac, Gerard van Lankveld, Brecht Vandenbroucke, Viron Erol Vert, Takashi Watabe, Bert Wrede, Ralf Ziervogel
Mehr Informationen gibt es unter diesem Link: http://www.bethanien.de/exhibitions/das-mechanische-corps/
Diese Woche erwarten wir noch richtig viele Neuerscheinungen. Zuvor an dieser Stelle aber erstmal ein Rückblick über die Neuerscheinungen der letzten Tage:
Mattéo 3 – August 1936
Gibrat liefert – wie immer – ein hervorragend gezeichnetes Album ab, welches diesmal den 30er Jahren Leben einhaucht und Zeitgeschichte lebendig werden lässt. Wer gut gezeichnete Comics mag, sollte da mal reinschauen.
Mattéo erscheint bei Salleck als Hardcoveralbum.
Neue Graphic Novels bei Egmont
Zum einen erschien gerade die Geschichte des Dubliner Schriftstellers, Trinkers und Hurenbocks James Joyce in gezeichneter Form von Alfonso Zapico, die eben jenes exzessive Leben des Künstlers vor dem historischen Hintergrund zwischen den beiden Weltkriegen in Bildsequenzen umsetzt.
Zum anderen gibt es bei Egmont nun eine sehr schöne Geschichte namens Wizzywig von Ed Piskor über die Anfänge des Hackens in den 70er Jahren, eine fiktive Geschichte, die jedoch authentische Lebensläufe verschiedener Hacker aufgreift und miteinander vermischt.
Drittens erschien gerade die Geschichte Zweite Generation – Was ich meinem Vater nie gesagt habe, welche sich mit den generationsübergreifenden Auswirkungen des Holocaust auseinandersetzt. Autor Michel Kichka erzählt hier autobiografisch über seine Familie und die immerwährende und allgegenwärtige Thematisierung der Vergangenheit im täglichen Leben.
But now for something completely different:
Die Opalwälder 8
Es geht um eine Prophezeihung, eine Wanderung der Protagonisten durch ein phantastisches Land, um magische Steine, Intrigen, tyrannische Herrscher. Underdogs gegen Establishment – ein unsterbliches Thema. Für mich ist dies die mit Abstand beste Fantasyserie von Starautor Arleston. Die Serie arbeitet mit allen Elementen, die das Fantasy-Genre ausmachen, bietet aber auch genug Humor und Selbstironie, um Klischees und Stereotypen zu unterwandern. Ein spannender Plot von Arleston, wunderbare klassische Zeichnungen von Pellet – so macht das Spaß.
Manchmal braucht man etwas Böses um das Böse zu bekämpfen. Dieser Satz stammt aus "The Chronicles of Riddick" – trifft auch aber auch gut auf diese Serie zu. Denn die Protagonisten können bei Bedarf – aber nur einmal pro Monat – einen finsteren Demon aus einer anderen Dimension herbeirufen, der dann aus gefährlichen Situationen hilft, indem er die anderen Bösen – also die feindlich Gesinnten – aufmischt. Wer hätte nicht gerne gelegentlich so einen Kumpel ;) Zum Glück nimmt der Demon einem nie übel, dass man ihn meistens dann ruft, wenn er gerade private oder andere DInge zu erledigen hat…
Die Opalwälder erscheint bei Kult Editionen als HC-Album. Leider sind einige Bände der Serie (3, 4, 5) bereits vergriffen, und auf Nachfrage bei Kult wurde uns mitgeteilt, das vorerst kein Nachdruck geplant ist.
Weitere Neuerscheinungen der letzten Tage:
Magische sieben Jahre gab es kein gedrucktes Buch von Mawil – abgesehen von einigen Strips (zB. im Tagesspiegel, in Epidermophytie, MogaMobo…). Nun ist es da, und umfasst gleich knapp 300 farbige Seiten. Erzählt wird eine Geschichte, die sich in der DDR in den letzten Tagen vor dem Umbruch 1989 zugetragen hat – praktisch am Vorabend der Revolution. Am letzten Gratis-Comic-Tag verteilten wir dazu auch ein passendes Heft.
Kinderland lässt auf ganz wunderbare Weise die alten Tage aufleben, ohne dabei jedoch in eine Art romantischen (N-)Ostalgiekitsch zu verfallen. Längst vergessene Dinge wie das Abfackeln von Tischtennisbällen oder die Unerreichbarkeit von Türöffnern in Bussen u.v.a. (ich möchte hier nicht spoilern) spült der Band zu unserem Vergnügen an die Oberfläche. Eines der Highlights des Bandes ist sicherlich das *zig Seiten überspannende Tischtennisturnier.
Wer die Zeit selbst nicht miterlebt hat, wird ev. nicht jede Anspielung verstehen, aber trotzdem seine Freude an dem ebenso spaßigen wie tiefgründigen Band haben. Mawil hat einfach einen sympathischen Zeichenstil und einen hervorragenden erzählerischen Rythmus.
Kinderland erscheint als Softcover-Edition für 29.- EUR, und als auf 777 Stück limitierte Vorzugsausgabe mit signiertem Druck und in Hardcover für 45 EUR. Die HC-Ausgabe ist in einem Einband in der Farbe der Arbeiterfahne gebunden, die in Ihrer Beschaffenheit an die Mappen erinnert, in denen die Patenbrigade die Urkunden zur Zeugnisausgabe transportiert hat. Beschriftet ist der Einband in deutscher Sprache – jedoch mit kyrillischen Buchstaben. Wir haben beide Ausgaben vorrätig.
Wer die Vorzugsausgabe haben möchte, sollte nicht zu lange zögern, denn die Bände gehen zumindest bei uns im Laden weg wie die Brötchenhälften auf dem Schmalzschrippenbasar.
Übrigens wurde Kinderland auch für den Max und Moritz Preis nominiert. Die Nominierung hinterläßt jedoch einen etwas zwiespältigen Eindruck, denn das Buch wurde nominiert bevor es überhaupt erschienen ist, und nachdem die Publikumsnominierungsrunde gelaufen ist. Das spricht natürlich überhaupt nicht gegen das Buch selbst, allerdings auch nicht für diese Preisverleihung. In der DDR wäre man ev. auch so verfahren… [scnr]
Schade ist es vor allem, weil das Buch ev. auch auf direktem Wege ohne so eine self fulfilling prophecy in den Genuß des Preises gekommen wäre. Nun – das werden wir nicht erfahren. Ich freu mich jedenfalls über das Buch, die gesamte Preisverleihung inkl. der unsäglichen Organisation der Publikumsrunde (man sollte sich dazu in drei Internetforen anmelden – eine subtile Aufforderung zur Nichtteilnahme für Leute, die sich nicht die Hose mit der sprichwörtlichen Kneifzange anziehen) bedarf m.M. nach jedoch einer grundlegenden Überarbeitung – einer Wende – möchte man thematisch passend fast sagen. Überhaupt wäre ein richtiger Publikumspreis für Comics mal einen richtig feine Sache – gibt es ja leider nicht.
Eine schöne Besprechung des Bandes findet Ihr auf Tagesspiegel.de: Spiel des Lebens
Und weil in dem Artikel am Ende ein Hinweis auf eine Veranstaltung bei Dussmann kommt, hier noch ein unverschämt-eigennütziges Schlusswort: kauft Comics in Comicläden (da gibt es in Berlin ein paar ganz gute ;)) und nicht in Kaufhäusern. Für eine lebendige und individuelle Comickultur – mit Herz und Seele.
Seid bereit!
PS: "художественный литература" bedeutet "schöngeistige Literatur" ;)
Zur Erinnerung: morgen – Samstag, 10. Mai – ist Gratis-Comic-Tag! Und bei uns gibt es natürlich auch wieder die begehrten Heftchen. Je nach Andrang werden wir so ca. 3 Heftchen pro Person abgeben.
Mehr Informationen:
… Riding for Comics & Graphics
– Hermann
Anläßlich der Berliner Comicmesse signierte gestern Jean-Marc Rochette die Schneekreuzer-Gesamtausgabe an unserem Stand. Mit herzlichem Dank an alle Beteiligten zeigen wir Euch hier ein paar Fotos zu der gelungenen Aktion:
Jean-Marc Rochette mit seiner Partnerin
Im Gespräch mit Eckart Schott (Salleck Publications), und Andreas Pasda (Mosaikzeichner)
Über die Schulter geschaut: Rochette beim Zeichnen
Zeichnung für einen Comicbegeisterten
Zeichnung einer Figur aus einem früheren Album von Rochette (Nemo le Capitaine Vengeur)
Weitere Fotos folgen in Kürze.
Ich freue mich Euch mitteilen zu können, dass Jean-Marc Rochette die Schneekreuzer-Gesamtausgabe an unserem Stand auf der diesjährigen Berliner Comicmesse signieren wird!
Schneekreuzer
– Signiertermin mit Jean-Marc Rochette
Berliner Comicmesse
Sonntag, 27.April 2014
Ellington Hotel
Nürnberger Str. 55
10789 Berlin
Die Messe ist von von 10 bis 16 Uhr geöffnet, die Signierzeit mit Herrn Rochette läuft von 12 bis 14 Uhr. Ihr findet unseren Stand wie immer im Foyer.
Wir werden Wartenummern vergeben, die Ihr vorab auch bei uns zusammen mit einer Buchreservierung anfordern könnt.
Die Zukunft. Nach einem missglückten Versuch, den Klimawandel zu stoppen, versinkt die Erde in einer neuen Eiszeit. Eine weiße, tödliche Welt. Die wenigen überlebenden Menschen finden Unterschlupf in einem endlos langen Zug, dem Schneekreuzer. Ein perpetuum mobile, Rettung und Gefängnis zugleich. Und in den hinteren Waggons der unteren Wagenklassen braut sich eine Revolution zusammen …
Im Schneekreuzer, dem letzten Refugium der Menschheit in einer neuen Eiszeit, hat sich eine Klassengesellschaft etabliert: In den unteren Klassen herrscht Enge und Elend, in den oberen Luxus und Überfluss. Die hinteren Abschnitte des Zuges sind streng von den vorderen abgeriegelt. Als Proloff, Passagier in den unteren Wagenklassen, eines Tages in einem ihm verbotenen Bereich des Zuges auftaucht, wird er auch gleich verhaftet und verhört. Adeline Bellau, eine junge Frau, die sich die Abschaffung der Klassengesellschaft auf die Fahnen geschrieben hat, hilft ihm. Eine Liebesgeschichte und der Kampf ums Überleben nehmen ihren Lauf … – Pressetext Jacoby & Stuart
Schneekreuzer
von Jacques Lob, Jean-Marc Rochette, Benjamin Legrand
aus dem Französischen von Edmund Jacoby
Jacoby & Stuart
Hardcover, 272 Seiten, s/w, 22 x 29,5 cm, 29.00 EUR
Den Band könnt Ihr auf der Veranstaltung (oder natürlich auch vorab bei uns im Laden) erwerben. Von dem Band gibt es auch eine limitierte Vorzugsausgabe mit 272 Seiten und signiertem Siebdruck. Wer daran Interesse hat, möge sich sehr kurfristig bei uns melden und vorbestellen, die Ausgabe ist auf 75 Stück limitiert und kostet 95.00 EUR.
Nach der Berlinale-Aufführung startete nun der Schneekreuzer auch regulär am 3. April 2014 in den deutschen Kinos durch. Hier gibt es einen Trailer: