Will Eisner: Studien in Menschlichkeit

Ein moderner Klassiker der „Graphic Novel“

 

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Will Eisner ist vielen Comicfans vor allem durch seine „Spirit“-Comics aus den 40er und 50er Jahren ein Begriff. Auf durchschnittlich sieben Seiten hat er in diesen Kriminalgeschichten sein erzählerisches Talent trainiert und früh eine Meisterschaft bewiesen, wie sie wohl kein anderer amerikanischer Zeichner der „Superman“- Generation erreichte. Starre Grenzen des Genres hat er schon damals gerne ignoriert und neu ausgelotet, um brillante Charakterstudien über Einzelgänger, unscheinbare Mitmenschen zumeist, mit romantischen Träumen oder seelischen Abgründen zu erzählen.

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Grüne Revolution

3sat stellt den Comic "Zahra's Paradise" im TV vor, der Beitrag wurde auf Youtube archiviert:

 

Und hier die Rezension von comickunst:

Zara's Paradiese
Ein authentischer Polit-Thriller aus dem heutigen Iran

Zara´s Paradise heißt der Hauptfriedhof des Iran. In einer Ecke, die der Geheimpolizei untersteht, werden diejenigen verscharrt, die während politischer Unruhen von der Justiz ermordet wurden. Als Mehdi, 19 Jahre alt, nach einer Demonstration gegen die Fälschung der Wahlergebnisse von 2009 nicht nach Hause kommt, macht sich seine Mutter Sorgen. Als er auch am nächsten Tag noch nicht wieder auftaucht, macht sie sich mit ihrem zweiten Sohn zusammen auf die Suche.

Was sie dabei erlebt, erinnert an Costa-Gavras Film Vermisst, in dem Jack Lemmon seinen während des Militärputsches in Chile verschwundenen Sohn sucht, und von den Behörden von Pontius zu Pilatus geschickt wird, ohne verwertbare Auskünfte zu bekommen. Auch Mehdis Mutter irrt durch Polizeistationen, Gefängnisse und Krankenhäuser, doch niemand kann – oder will? oder darf? – ihr helfen. Mehdis Bruder ist Blogger und dokumentiert die Suche der Familie im Internet – was dem Betreiber des Internet-Cafes, das er dazu nutzt, nicht gut bekommt.

Nach Satrapis wunderbarem Iran-Album Persepolis liegt damit wieder ein Comic über das Leben im Iran vor. Die Geschichte wurde von dem Journalisten und Dokumentarfilmer Amir geschrieben und von Illustrator Khalil gezeichnet (die Namen sind Pseudonyme) und zunächst Kapital für Kapitel im Internet auf www.zahrasparadise.com gepostet. Dort ist sie immer noch zu sehen. Nach der Buchpublikation in den USA bringt Knesebeck die Geschichte jetzt auch bei uns in die Läden. Ein spannendes und informatives Album mit guten Zeichnungen, das einen authentischen Einblick in die Menschenrechts-Situation im Iran gibt.

Dieser Lesetipp wurde erstellt von Comickunst–dem Weblog mit aktuellen Rezensionen anspruchsvoller Graphic Novels für Erwachsene: http://comickunst.wordpress.com/.

 

Zahra's Paradise

Zahra's Paradise – Die Grüne Revolution im Iran und die Suche einer Mutter nach ihrem Sohn
Amir, Khalil

Knesebeck

Hardcover, 160 Seiten, s/w, 19,95 €

 

 

 

 

Leseprobe

 

Graphic Novels – Edition der Süddeutschen Zeitung

Unter dem Label "Bibliothek Graphic Novels" startet am 12.März eine Reihe ausgewählter Graphic Novels in einer Edition der Süddeutschen Zeitung.

Auch wenn die SZ Ihre Graphic Novels hier mit 'illustrierten Romanen' verwechselt bzw. ihre Comics so  betitelt (gezeichnete Literatur ist eben etwas anderes, als Literatur mit Illustrationen), und auch das Medium  recht einseitig in Richtung Realität, Biografie und Zeitgeschichte (Fiction,  Fantasy oder Humor werden da völlig ausgeklammert) begreift, ist das ansonsten eine wirklich schöne Sache. Immerhin sind einige der besten Künstler und großartigsten Comics dabei.

Alle Bände erscheinen als gebundene Hardcoverausgabe in einem einheitlichen Format zu einem vergleichsweise günstigen Preis – eine gute Gelegenheit, um Graphic Novels kennen zu lernen oder Lücken in der eigenen Bibliothek zu schließen. Bitte teilt uns ggf. Euren Bedarf mit.

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